Fenster lüften

Richtiges Wohnverhalten

Heizung und Lüftung sind wesentliche Faktoren der Nutzung von Räumen. Von diesen beiden Faktoren hängt es maßgebend ab, ob Räume ohne Feuchteschäden und Pilzbefall bleiben.

Jeder Raum muss seiner Nutzung entsprechend beheizt und temperiert werden.

Es gelten folgende Richtwerte:

Wohnräume:    20 Grad Celsius bis 22 Grad Celsius

Schlafräume:    16 Grad Celsius bis 18 Grad Celsius

Heizung allein nützt nichts, um Feuchteschäden zu vermeiden. Es muss außerdem laufend gelüftet werden. Früher war eine Grundlüftung durch die nicht dicht schließenden Fenster und Türen gewährleistet. Die Bautechnik hat die Energiesparvorschriften überzogen und umgebaute Altbauwohnungen wie auch Neubauwohnungen entbehren oft – sogar meist – der Grundlüftung. Zugerscheinigungen sind daher erwünscht und müssen, wenn sie noch nicht vorhanden sind, geschaffen werden. Neben der Grundlüftung ist jedoch auch in einer von der Jahreszeit abhängigen Art und in einem davon Umfang zu lüften. Einfaches Schrägstellen von Fenstern über längerer Zeit führt nur zur Abkühlung des Raumes, insbesondere in den Bauteilen an den Fenstern. Dies führt nicht nur zu unnötigen Wärmeverlusten, sondern auch durch die Abkühlung der Bauteile zur Tauwasserbildung an diesen. Richtige Lüftung erfordert daher Stoß- oder Querlüftung. Stoßlüftung ist das Öffnen des ganzen Fensters und Querlüftung bedeutet auch das Öffnen gegenüberliegender Fenster und Türen, um einen Durchzug im Raum bzw. in allen Räumen zu erreichen. Dadurch tritt ein schneller Luftaustausch ein, der zur schnellen Entfeuchtung führt, ohne dass ein großer Energieaustausch eintritt.

Wenn die vorher erwähnte Grundlüftung gegeben ist genügt es meist wenn:

  1. Im Winter mindestens dreimal täglich (morgens, mittags, abends) eine Stoßlüftung von 5 Minuten erfolgt
  2. Im Sommer morgens und abends mindestens zweimal 30 Minuten quergelüftet wird
  3. In der Übergangszeit mindestens dreimal (morgens, mittags, abends) 15 Minuten quergelüftet wird

Wird ein Raum nicht ständig benutzt und beheizt, sondern nur zeitweilig – zb. am Wochenende – dann erwärmen sich während des Anheizens die Wandoberflächen nur langsam, weshalb sich dort Tauwasser bilden kann. Daher muss vorübergehend dann stärker gelüftet werden als in einem ständig beheizen Raum. In keinem Fall sollen nicht beheizte Räume durch Öffnen von Türen zu beheizten Räumen temperiert werden.

Die Art und Anordnung der Heizung und der Möbel in einem Raum beeinflussen sehr oft die Luftumwälzung und damit die Erwärmung der Außenwände. Sorgen Sie daher durch entsprechende Aufstellung der Möbel dafür, dass diese ausreichend umlüftet werden. An Außenwänden dürfen daher Gegenstände nur mit mindestens 6 cm Abstand zur Wand aufgestellt werden, damit eine genügende Umlüftung gegeben ist. Bilder sollen daher schräg gehängt oder mit Abstandshalter (zb. Korkscheiben) versehen werden. Schränke dürfen auf dem Boden und an der Decke nicht bündig abschließen. Es muss auch unter und über den Schränken genügend Luftdurchgang sein, da sonst keine Umlüftung erfolgen kann. Schimmelbildung an der dahinter liegenden Wand, am Gegenstand und eventuell im Gegenstand selbst sind sonst unvermeidlich.

Durch die Nutzung der Räume entstehende Feuchtigkeit ist möglichst bereits während des Entstehen nach außen ins Freie abzuführen. In der Küche ist dies am besten möglich, indem man während des Kochens lüftet oder einen ins Freie führenden Dunstabzug einschaltet. Im Bad wird man – um einen Luftzug zu vermeiden – in der Regel erst nach dem Baden oder Duschen lüften. Man muss dann aber durch mehrmalige Stoßlüftung gründlich lüften, um entstehende Oberflächenfeuchtigkeit wieder abzuführen. Wenn sich an den Wandfliesen ein sichtbarer Tauwasserniederschlag gebildet hat, ist es zweckmäßig, diesen abzuwischen. Feuchtigkeit die auf diese Weise beseitigt wird, muss schon nicht mehr durch Verdunsten und lüften abgeführt werden. In den Badezimmern, in denen nach der Benutzung die Heizung reduziert und nicht ausreichend gelüftet wird ( was sehr oft bei Berufstätigen der Fall ist). Ist die Gefahr der Feuchtigkeitsanreicherung und Schimmelbildung besonders groß. Unterschätzen sie nicht die Feuchtigkeitsbelastung des Schlafzimmers. Ein schlafender Mensch gibt in acht Stunden rund 300 Gramm Wasser ab, dass zum Teil von der Luft, aber überwiegend von den Raumoberflächen aufgenommen wird. Um diese Feuchtigkeit wieder abzugeben, ist es daher notwendig, nach dem Schlafen ein längeres Lüften ( Querlüften ) durchzuführen. Die Temperatur im Schlafzimmer sollte in keinem Fall unter 16 Grad Celsius absinken, da sonst Feuchteschäden unvermeidlich sind.

Wo viele Pflanzen stehen, muss öfter gelüftet werden, als oben empfohlen ist.

Beachten Sie die vorstehend gegebenen Ratschläge für richtige Heizung und Lüftung!

Die Pilze werden es Ihnen zwar nicht danken, wohl aber Ihre Gesundheit und Ihr Geldbeutel. Schimmelbefall kann nämlich zu erheblichen Sach- und Gesundheitsschäden führen.

Daher – Richtiges heizen und lüften tut Not!